Blackmagic Pocket Cinema 4K
In meinem Text zur BMPCC hatte ich ja schon meine Problemstellen etwas angesprochen. Da war der Zukauf der BMPCC 4K ein logischer Schritt, denn damit waren (fast) alle Probleme des Vorgängermodells behoben, - bis auf die Akkulaufzeit: so eine Kiste braucht einfach Strom und da ist es nicht anders wie aktuell beim Elektroauto: schöne Sache, wenn es nicht die Akku-Laufzeit gäbe. Nun scheint es auch eine gute Fee in der Kameraentwicklung zu geben und so kann ich 2022 vermelden, dass sowohl meine Canon 90D Foto/Fimkamera und die hier angesprochene BMPCC 4K die gleichen Akkutypen verwenden! Was für eine Erleichterung. Davon habe ich jetzt ein halbes Dutzend und versuche sie bei Laune zu halten.
Der normale Drehtag in der Werkstatt. Da trifft filigrane Technik auf mechanische Grobmotorik, - und alles geht gut. Bei diesen Dreharbeiten kam die BMPCC4k zum ersten Mal zum Einsatz. Sie hat ein Cage zum Schutz des Kameragehäuses. Ausserdem ist hier die geniale 1TB Samsung T5 SSD über USB angeschlossen, ein Traum, weil man beim Drehen nicht auf den Speicherplatz schauen muss und zum anderen alles super-schnell über USB 3.0 im PC hat. Das Tascam Mikrofon TM-2X passt gut auf den linken Handgriff, mit dem die Kamera viel stabiler in der Hand liegt. Der Feelworld-5"-Monitor ist zum einen sehr ideal, weil man die Kamera mit dem Kopf über eine 3.Achse stabilisieren kann, zum anderen kann man gut Schärfe & Blende kontrollieren. Der Nachteil ist natürlich, dass der Monitor auch wieder extra Akkus verbraucht und das ganze Ding wird langsam schwer und umfangreich und "Pocket" wäre der falsche name für sowas.
Diese Kamera ist eine sehr anspruchsvolle Kamera von der Bedienung her: bei wechselnden Lichtverhältnissen muss man immer zwischen ISO und Blende und Belichtungszeit wechseln, um das Optimale rauszuholen, - das unterscheidet sie deutlich z.B. zur SONY-Videokamera: alles Automatik & los geht es. Dafür sind die Bilder aus dieser BMPCC sehr gut und wirklich Klasse.
Ich drehe meistens nicht mit RAW-Einstellungen, weil es für einen Dreh über Werkstatt-Aktivitäten einfach over the top wäre. Aber iich verwende gerne und fast immer 4k, weil man da dann auch gut wirklich detailreiche Standbilder rausholen kann.
Mein Zufriedenheit mit den Objektiven an dieser Kamera ist etwas gespalten: ja, es gibt wirklich gute Objektive grade für M4/3 mit oder ohne Stabilisierung, Zoom und Festbrennweite, aber wenn was nicht vom festen Stativ gedreht ist, ist es ein ewiges Gewackel, auch wenn die Objektive versuchen, zu stabilisieren, hier muss immer noch in DaVinci nachstabilisiert werden, - das ist lästig und aufwändig. Das und die kurzem Akkulaufzeiten verleiden mir leiden manchmal die Lust daran, diese Kamera einzusetzen und ich greife lieber zur EOS oder SONY, - eigentlich schade.
Um ganz ehrlich zu sein: die BMPCC 4k hat eine Schwäche, die mir noch niemand erklären konnte: das Auflagemaß ist im Vergleich zu dem Bajonett M4/3 der BMPCC Pocket und dem Bajonett M4/3 der GX80-Lumix-Kamera anders, das heißt, ich bekomme einige Objektive in unendlich-Stellung nicht scharf. Das schränkt den Betrieb schon mal etwas ein und ist einfach ärgerlich. Bisher kann mir es zwar jeder erklären, Abstand Objektiv zu Sensor, - aber warum?