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Ton & Audio

 

 

Ist Ton nicht Audio? Doch, aber ich teile das dann ein bisserl auf in die analoge & digitale Zeit und daher beide Namen. 

Das ist der Anfang der Geschichte: meines Vaters Philips Magnetophongerät RK9/EL3514. Langer Name für ein simples Gerät: es konnte aufnehmen und wiedergeben, hatte zur Tonaussteuerung ein "magisches Auge" und war 2-spurig. Auf die kleinen Spulen bekam man schon bei dünnen Bändern mal 30 Minuten drauf. Ich habe das Gerät heute noch. So richtig portabel war es nicht, obwohl es einen Griff & Plexiglasdeckel hatte. in den frühen 60igern ein Statussymbol. Ich war vom Tonband-Virus infiziert!

1971 bekam ich mein erstes eigenes Tonbahngerät, ein Telefunken. Das konnte schon stereo, was viele damalige UKW-Sender noch garnicht konnten. Das war die Zeit vor Bayern3, als man sich noch mühsam aus der Hitparade von Bayern1 die besten Lieder (falls sie mal ausnahmsweise gesendet wurden) mitschneiden konnte, - Pause-Record und so weiter, - na, wem erzähle ich das. Grosse 15er-Spulen, da ging schon eine gute Stunde drauf auf die BASF-Tonbänder.

Ab und zu durfte ich mir dass ein UHER Report ausleihen, um 1971 und 1972 Interviews für meine Schülerzeitung machen zu können wie zum Beispiel mit Hans-Jürgen Bäumler.

Ich brauchte ein richtiges eigenes Tonbandgerät, damals vertonte ich schon meine ersten Super8-Filme, und so setzte ich dann mein erstes Gehalt in ein damals sehr gute und billige AKAI-Gerät um.

Das AKAI 4000DS MKII war stereo und 4-Spur, also konnte man die Tonbänder besser ausnutzen. Billig waren damals die "Shamrock"-Bänder. Ich habe heute noch meine alte Maschine und habe vor ein paar Jahren noch eine zweite Maschine angeschafft, um die über 100 alten Bänder ins digitale Zeitalter retten zu können (Pop nach 8 etc.), aber die Restaurierung gestaltet sich sehr schwierig, weil sich die 40 Jahre alten Bänder langsam auflösen.

Bald konnte ich eine ausrangierte sehr betagte Telefunken M5 erwerben, zwar nur Mono, aber einfach ein Arbeitstier, das ich auch schon aus meiner Arbeit kannte. Die Truhe war dabei, alles zusammen aber nur mit 2 bis 3 Personen zu bewegen. Besonders angenehm war hier die Möglichkeit auf der Schiene auf dem Tonkopfträger Tonbänder zu schneiden.

Ein Exot darf hier nicht vergessen werden: meines Vaters EMT-tragbares Tonbandgerät, das Gehäuse aus Holz und Leder...

...und innen gedrechselter Messingrahmen und edles Aussehen durch die rote Lackierung. Es funktionierte nur sehr sporadisch und war bald uninteressant.

Der Porsche in den 70ern: die Revox B77. Am besten mit den Aluminium-3-Zack-Adaptern und der Rauchglasabdeckung. Das war Referenz! Heute noch bei mir zuhause, aber leider sind auch diese Bänder nach 40 Jahren vom Zerfall bedroht und ich konnte nur wenige noch kopieren und retten. Dazu gleich weiter unten mehr.

Über Freunde kam  ich 1978 an eine alte gebrauchte A77 REVOX. Nun konnte ich Bänder nicht nur schneiden, sondern auch zusammenspielen und mixen.

Da sich dann doch das Ende des Tonbandes auf freiem Wockel oder Spule andeutete, erwarb ich bei einer Gerätaussonderung eine schicke Studer-Maschine. Nun konnte ich versuchen, meine alten Bänder in irgendeiner Form nochmal zu retten, zu kopieren.

Die freigewickelten Studiobänder waren noch am besten zu kopieren, denn durch die doch recht dicke Schicht und die wohl auch bessere Verarbeitung machten sie fast keine Probleme.

Schwieriger war das bei den alten Spulenbändern. Es hatte sich eine weisse Pulverschicht gebildet, die sofart alle Umlenkrollen und die Tonköpfe verschmierte und dadurch kleben blieb und sich verschrammte. Oft fiel die Schicht auch einfach vom Träger und man hatte ein durchsichtiges Band in der Hand.

Da half dann auch oft keine Armee von Q-Tipps und Tüchern, fein getränkt mit irgendwelchen Tinkturen, durch die man die Bänder vor dem eigentlichen Kopieren mehrmals laufen ließ.

 

Mit viel Arbeitsaufwand und Pflege konnte ich dann einige Bänder retten, allerdings stellt sich dann schon die Frage nach dem Sinn, denn die Musikstücke gab es längst auf CD in besserer Qualität, - aber es sind eben nicht mehr die alten Mitschnitte von Pop nach 8 und Songbook etc.

Soweit diese Zeit mit der Studermaschine, aber wir sind noch in den 80ern und im analogen Land:

Und unterwegs? Das UHER war verwunden und ich stieg Anfang der 80er-Jahre in die neue Walkman-Welt von SONY ein. Mit stereo und Dolby war man schon ganz vorne dran dabei. Unter anderem begleitete mich dieses kleine gerät in den 80er-Jahren bei meinen Reisen um die Welt mit meiner ARRI und nahm den Ton dazu auf in stereo mit zwei Sennheiser-Mikros. Leider wurde mir das Gerät geklaut.

Nächste Stufe war dieser SONY-Recorder, der zwar viel versprach, aber leider sehr oft ausfiel, oft in Reparatur war und schliesslich auf dem Müll landete, weil nicht zuverlässig zu gebrauchen.

Das war es dann auch mit dem Analogen, es bleibt vorläufig noch beim Band, aber diesmal digital: ein DAT Walkman von SONY. Dieses gerät hat mich weit hin begleitet, war sehr zuverlässig obwohl filigranster Mechanik, überlebte alles, nur durfte er nicht zu feucht werden, dann klebte das Band und alles war gelaufen. Heute habe ich noch meinen alten (defekten) DAT und einen baugleichen dazugekauften, um meine alten DAT-Bänder (Halbspur, das können nur ganz wenige Geräte!) zu digitalisieren. das geht leider nicht nativ (Datenraten/Sampling etc.), das muss über analoge Strecken passieren.

Der nächste Schritt bei mir war ein Sharp MiniDisk-Recorder. Der kam auch mindestens einmal um die Welt, war ein robustes wie zuverlässiges Format für seine Zeit. Die Disks sind heute noch perfekt abspielbar, - gute Sache!

Der Zoom H1, für mich perfekt, ideal zu bedienen, vielleicht etwas windempfindlich, aber da wird ein Dead Cat drübergezogen und alles ist bestens. O-Töne, Geräusche, Parallelaufnahmen zu video und so weiter, ein richtiges Arbeitstier.

Mein Tascam DR40 macht es sogar noch feiner, hat 4 Spuren und kann symetrische Audioquellen verarbeiten. Ausserdem kann er extern mit Strom versorgt werden über beliebige USB-Power-Banks, auch nicht unpraktisch.

Mikrofone

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Das kann ich relativ Kurz machen: an meinen XLR-Eingängen hängen gerne ein NTG4 von Rode und ein Sennheiser MKE 600. Auf der BMPCC ein Tascam TM-2X Stereo-Mikro mit dead cat und auf der EOS 90D ist meistens ein Sennheiser MKE 200. Die Internen Mikros sind entweder zu windempfindlich oder sind griffempfindlich, - nur im äußersten Notfall.

Das war meine Audio-Geschichte, - mal sehen, was noch kommt, aber ich fühle mich gut ausgerüstet. 

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