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Trolley & Trams

Strassenbahnbau 2008 in München in der Leopoldstraße

Vancouver hatte ein großes Street Car Netz bis in die 50er-Jahre. Davon ist heute nichts mehr übrig, - das stimmt nicht ganz, es gibt noch ein paar Streetcars.....

...einer als Inventar eines Nudel-Restaurants zweckentfremdet in der Water Street und einige in Museen.

Das letzte freilaufende "moderne" Streetcar-Exemplar, fotografiert 2006, kurz bevor genau an dieser Stelle die Bauarbeiten für das Olymische Dorf begannen.

Aber die Street Cars haben Vancouver früher durchzogen wie Adern und transportierten den Lebenssaft dieser Metropole, bis sie von Bussen abgelöst wurden, - auch Trolley-Bussen, - ein eigenes Kapitel auf meiner Anlage!

Ausgepackt sieht das dann so aus, - alles da, bis auf die Bodenplatte und natürlich das ganze Fahrwerk. Aber hier kann die Firma Bowser helfen:

In der Tüte aus Übersee sind alle Teile für einen Trambahn-Antrieb und sogar verschiedene side frames für die Drehgestelle, - aber für meinen Streetcar aus Vancouver waren ja schon die originalen side frames für die Drehgestelle dabei! Trotzdem aufheben, - vielleicht braucht man sie ja noch.

Die Streecar-Fahrwerke von Bowser gibt es in verschiedenen Radgrößen. Allerdings darf man nicht verschweigen, dass die Bowser-Fahrgestelle nicht sehr radius-tauglich sind. Das liegt weniger an der mechanischen Drehbarkeit, als an dem Kardanwellentrieb, der leider etwas ruckelt, wenn er seitlicher durch die Drehgestelldrehung wird. Die Bowser-Drehgestelle schaffen aber die Luna-Trambahngleiseim 8" Zoll Radius einwandfrei, also 20,3 cm. Und noch was gefällt mich nicht so gut bei Bowser: das Getriebe und der Motor gehen weit in das Gehäuseinnere, man sieht also den Antrieb sehr gut in dem Streetcar. Schade,

Generell sind Lok-Motorchassis für Streetcars nicht geeignet, weil sie vor allem die engen Radien nicht schaffen und sowohl Radgrösse und Radabstand im Drehgestell nicht passen. Also weitersuchen....

Bild copyright by Plaza Japan

Abhilfe schaffen hier die Tram-Chassis dieser Bauart aus Japan, auf Ebay zu finden als "TW-MTR01" bei Plaza Japan. Doch hier wirkt sich nachteilig aus, dass die Drehgestellabstände etwas eng & fixiert sind. Auch sie schaffen den 8" Zoll Radius einwandfrei, also 20,3 cm. Die Stroabnahme ist ausserdem nicht wirklich betriebssicher.

Ist das die Lösung? Motorisierte Drehgestelle. Die Firma NWSL ist ein genialer Hersteller aller möglichen Antriebstechniken. Das Drehgestell ist für DigitalUmbau vorbereitet und wirklich unheimlich flach.

Schnäppchen aus den USA: für 30 Dollar konnte ich im November 2013 dieses Sammelsurium an motorisierten Drehgestellen erwerben. Damit müsste ich jetzt alle Trolleys und Streetcars fahrtüchtig bekommen.

Eine Anwendung des Stanton-Drives: der gute alte Heidelberger Tramwagen aus München. Ab und zu findet man noch diese Werbeaktion von der SpatenBrauerei.

Ich habe den Drive kurzerhand zerlegt in die Oberschale, weil ich sie etwas zusägen musste, damit sie passt...

...und den unteren Antriebsteil, - eigentlich simpel aufgebaut und doch so effektiv. Allerdings war das Zusammenschrauben beider Teile eine reichliche Schinderei.

Und schon ist das Fahrwerk umgerüstet. Jetzt werden noch die Milchglasscheiben ausgetauscht und eine richtige Einrichtung gebastelt, denn man muss ausnutzen, dass der Motor verschwunden ist und Platz für den Fahrgastraum ist.

Noch ein Tipp zum Antrieb: es gibt sehr billig neu/gebraucht auf Ebay Modelle des CableCars in San Francisco (ca. 30.- $US). Diese Modelle besitzen ein Motordrehgestell, das man ausgebaut auch gut als Streetcar-Drehgestell verwenden kann. Allerdings sind da einige mechnaische Bastelkünste von Nöten.

Zurück zu  meinem Vancouver Streetcar: Mit Lack und Lackstiften habe ich dann schon mal die erste Lackierung gestaltet und das Frontlicht montiert (extra dazugekauft).

Das Dach ist nun auch schon lackiert und die beiden Stromabnehmer montiert. Sie laufen später zwar exakt in der Oberleitung, sind aber nur nicht-stromführende Dummies, die Tram läuft mit 2-Leiter-System, gesteuert aus TC,

Die Stromabnehmer kommen von  aus Canada von ERIC Minitures , einem Hersteller, der sehr sehr viel schöne weitere Details in seinem Katalog führt, - genial!

Der Stromabnehmer muss auch eine schöne Oberleitung haben, die kommt mal wieder vom BOWSER bei mir. Die Masten sind sehr preiswert, aber auch nur sehr roh gegossen und müssen erheblich bearbeitet werden, bevor man sie einsetzen kann.

Die Oberleitung wird nun an diesen Klammern angelötet, - sieht mir etwas klobig aus, mal sehen, ich habe kleinste Isolatoren bei PROTO 87 gekauft und möchte die dann lieber einsetzen, - aber soweit bin ich noch nicht.

Inzwischen hat sich der Kreis der Streetcars erweitert, - es waren einfach zu schöne Modelle, die ich da noch um die ganze Welt aufgetrieben habe.

Ich bin der Exotenzirkus und daher kann bei mir gleich nach einem Original Vancouver Street Car eine Tram aus Melbourne fahren. Zu kaufen sind diese Modelle nur direkt in Australien, oft dort in Ebay.com.au, sind aber als reine Vitrinenmodelle gedacht. Nicht bei mir und so steht dieses Modell gerade in der Warteschleife an meiner Werkbank für Bowser-Drehgestelle- und Motoren.

Bei einem Reste-Abverkauf auf der Seite von Bowser ergatterte ich dieses schwere Guss-Chassis eines Street Cars. Mal sehen, daraus wird sicher auch noch ein schöner motorisierter Wagen...

Update Mai 2012

 

Der Streetcar der Pacific Electrik in Los Angeles ist nun lackiert, hat die ersten Decals (Microscale) und wartet auf die Fenster. Decals an sich sind ein gaaaaanz interessantes Thema , - sollte man vielleicht noch ein eigenes Kapitel machen....

Labelle Woodworking, - noch so eine Suchtseite, - ich habe mir den Sacramento Northern Coach gekauft und warte auf viel Zeit, dieses wundervolle Vollholz-Modell zusammenzubauen. Manchmal weiss ich nicht, ob es fair ist, solche Links zu posten, - Thema Sucht-Prävention....

Der Streetcar der Sacramento Northern im Rohbau, Stand April 2012

Inzwischen ist der Streetcar lackiert in Originalgrün anhand von Fotos des Originalfahrzeugs im Eisenbahnmuseum. Als Ergänzung hat der Coach einen weiteren geteilten Coach/Freight Car bekommen, den wohl ohne Antrieb bleiben wird.

Und von wegen Suchtfaktor: zwei weitere LaBelle-Bausätze sind auf dem Weg über den Teich sowie ein Wahnsinns-Messingmodel von Suydam. Diese Firma gibt es nicht mehr, aber im US-Ebay  gibt es oft noch Exemplare dieser genialen Modelle, - nicht billig, aber ab und zu sind auch Schnäppchen dabei. Zubehör und Details gibt es bei vielen Herstellern/Händlern (siehe auch die Trolley-Bus-Seite) z.B. Alpine Division. Letztere Firma kümmert sich auch rührend um das Weiterleben der Produkte der Firma Suydam, die sein Ende der 70er geschlossen hat.

Das sind auch sehr viele Bausätze von Häusern, die man teilweise noch recht gut auf Ebay in den USA bekommt, alte Häuserbausätze aus Holz und Metal, kein Plastik.

Also mit Bausatz #73 gibt es zum Beispiel eine neuen LaserCut Main Street Station für die Streetcars, ganz im Sinne und Historie der echten car barns in Vancouver. Mein Bausatz ist aber noch ein alter Metal/Holzbausatz von 1973.

Copyright Alpine Division/Suydam

Copyright Archive City of Vancouver

Dieser car barn stand zum Beispiel in New Westminster. Die Stelle sieht heute noch genauso aus, - allerdings beherbergt er heute ein Modehaus. Ein weiterer war an der Hastings/Carall in Vancouver. Vorbilder für meine Welt im Kleinen.

Blick in die Zukunft: die nordamerikanischen Trambahn-Linien wurden auch für den Frachtverkehr genutzt. Dafür gab es kleine Freight Steeple Cab Locomotives (Steeple = "Spitzkopf") wie auf dem Bild. Es gibt zur Zeit nur die Firma Cannonball, die diese Modellform liefert, - ohne alles, und die Firma AMB liefert die DetailParts.

So sieht das Modell dann zusammengebaut aus und weiter lackiert und mit Decals. Jetzt kommt noch der Unterbau und die Details wie Geländer und Dachaufbauten etc.

Das ist der Pilot für die Lok vorne und hinten, - Fieselkram im Eigenbau.

Das ist der Pilot für die Lok vorne und hinten, - Fieselkram im Eigenbau.

Meine zweite Steeple Cab Lokomotive wird die etwas grössere Variante, - gibt's nicht als Bausatz, also wird es ein Prototyp: kurz mal ein Teil aus einem alten LIMA-Wagen gesägt (1.- Euro bei Ebay)

und die Vorder- und Rückteile aus dem Bausatz genommen und....

und schon ist die Langversion geboren, wie sie bei der B.C.E.R., der BC Electric Railway in Vancouver von 1902 bis 1984 im Einsatz war.

Update 2018

 

Inzwischen ist meine Trolles & Streetcar-Sammlung kontinuierlich gewachsen, das meiste kam über den teich in verschiedenen Erhaltungszuständen, als Messingmodell und als lackiertes Messingmodell oder Bastelzustände aller Art, knapp 100 insgesamt.

Es macht viel Spass, auf diesem Gebiet unterwegs zu sein, denn Streetcars & Steeple Cabs sind in den USA und Canada fast ausgestorben, aktuell werden auch fast keine Modelle in Messing mehr hergestellt und so gibt ein einen kleinen, aber feinen Sammlerkreis, in dem man sich bewegt.

Da macht es schon viel Freude, wenn man wieder auf ein Modell aus irgendeinem verstaubten Speicher stoßt.

Dazu kommen noch viele Sondermodelle wie Turmwagen etc.

Hier mal ein paar Exemplare aus meiner Sammlung:

Die BCER cars haben selbst erstellte Decals, - also von mir in Auftrag gegebene. Dazu muss man die Shapes Schrift etc nach dem original in Vektor-Grafik (z.B. in Corel Draw) anlegen, die richtige Farb-Codierung für einen Drucker, der Weiss (und übrigens auch gold!) drucken kann formatieren und alles zum Drucker-Onkel schicken. 

Funaro & Camerlengo ist auch so ein laden, der Resin-Trams & Zubehör in enormer Qualität und von aussergewöhnlichen Wagen anbietet. Die Fenster sind leicht durchbrechbar.

Und dann gibt es ja noch Shapeways. Diese 3D-Druckerei ist einfach nur genial, detailreich und es gibt so viele verschiedene Modelle, die man sonst nicht sieht. Sollte ich mal v i e l Zeit haben, werde ich mein 3D-Modell des Münchner D-Wagen etc. auch mal in 3D-MAX fertigmachen und drucken lassen, - wozu hat man denn 3D gelernt. Oben zu sehen eine D Class aus Sydney, Decals mit Goldnummern gibt's im Netz.

Die Sydney O- und P-Class kommt ebenfalls von Shapeways.

Eine ganze Reihe Brass Cars, wo ich immer schwanke: anmalen oder nicht? Zeit hab ich sowieso keine....

Der Vollständigkeit halber noch der Geheimtipp  JEM, das ist eine Mini-Schmiede in Australien....und damit ist jetzt erstmal Schluss, ich habe noch drei Schubladen & 2 Kisten voll, - vielleicht ist Sucht das nicht ganz so falsche Wort.

Und wo fahren die alle dann?

Die Gleise sind von SweTram, die habe ich den LUNA-Schienen vorgezogen. Die Weichen kommen (natürlich) aus den USA von dem sehr rührenden Perfektionisten Andrew Reichert. Aber Achtung, seine Seiten haben Suchtpotential!. Erfahrungen habe ich leider noch keine, da meine Street Cars wie auch die Trolleys erst weiter hinter auf der Prioritätenliste stehen.

Links im Bild eine originale Münchner Trambahnschiene, die ich als Bub 1966 von einer Baustelle mitnahm: ganze 3cm Trambahnschiene.

Die Schienensysteme sind  sehr unterschiedlich: es werden fest in Strassenstücke vormontierte Schienen angeboten und Einzelgleise. Für mich kommen nur individuell verlegte Gleise und Weichen in Frage. Hier mal ein Vergleich der Einzelgleise:

Das alles geht ja schon im Millimeterbereich ab. REchts das SweTram-Gleis und links die Gleise von Andrew Reichert. von Proto87. Wie man sieht, ich habe die Schienen noch nicht aufgebaut und kann keine Erfahrungsberichte liefern, aber ich werde gemischt verlegen.

Andrew bietet alles, auch Weichen im Bausatz an. Die kommen dann in solchen filigranen Stücken an und dann muß man planen und legen, - schlußendlich sägen, feilen, kleben & löten.

Die angelieferten Teile sind sehr fein und exakt gearbeitet und gehen butterweich aus der Form heraus.

Das ist nun meiner erste Testweiche, - zumindest das Test-Drehgestell läuft prima drüber, aber sie ist zuerst nur auf Karton geklebt mit isolierten Schienenstößen, denn ich muß ja mit isoliertem Herzstück arbeiten. Die anderen Verbindungen werde ich nachlöten. Die Weiche hat nur  eine Zunge an der unteren Schiene, - klappt zumindest im Probebetrieb tadellos.

Wenn man die Schienen je nach Polarität (ich fahre DCC) zusammenlötet oder isoliert lässt, muss man die mit Zinn vollgelaufenen Schienenrillen an den Szößen vorsichtig mit dem Dremel ausfräsen, - Fingerspitzengefühl. Ich werde die meisten Weichenstrassen auf Karton vormontieren, dann später auf die Strasse kleben und mit Gips auffüllen, - und dabei die Rillen / Weichen freilassen versuchen. Fertig ist der Asphalt nach dem Trocknen. Sollten später nach dem Anmalen Risse entstehen, perfekt, so ist das eben mit Asphalt...

Der Klassiker der Strassbahnschienen und -Weichen mit Strasse ist natürlich LUNA. Ich habe zwei Testweichen bei mir, aber noch nicht ausprobiert, - der Abzweigradius ist identisch mit der oben von Andrew.

Und auch bei den Trambahn-Weichen darf ein Exot nicht fehlen: aus den USA kommen die Trambahnweichen von ORR. Sie sehen wirklich gut aus, aber haben keine isolierten Schienen, - also kann man sie eigentlich nur mit aktiver Oberleitung betreiben, - das überlege ich mir auch schon länger, ohne richtig schlauer zu sein: mit fehlen leider noch  Erfahrungen mit der Betriebssicherheit von den Streetcar-Staberl-Stromabnehmern.

Das Thema Oberleitung ist im Grunde durch die Stromabnehmer mit Rad oben nicht unähnlich der Oberleitungsgeschichte der Trolleybusse und dort ganz unten ausführlich beschrieben.

So fein das alles aussieht, da werden noch einige Winternächte an Arbeit reingehen, bis die ersten Trams störungsfrei über alle Weichen hoppeln.

More later....

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