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Kamerakran, -Schienensystem und 3D-Gimbal Systeme

Die verschiedenen Kameras haben verschiedene Einsatzgebiete und verschiedenes Gewicht. Allen gemein aber ist des Produzenten Wunsch nach ruhig geführter Kamera, - jedenfalls ist das bei mir so. Schon sehr früh habe ich begonnen, neben dem bekannten Stativ mit super-smoothen Stativkopf andere Mittel auszuprobieren.  Dazu gehören auch 2 Selbstbau-Kamera-Krane, die noch in Bau/Umbau sind, - die lass ich mal hier weg. Einteilen werde ich das hier in meine 3 im Einsatz befindlichen Systeme: das sind zum einen eine Eigenbau-Kameraschiene aus Industrieteilen, ein Kamerakran von Walimex und die beiden 3D-Stabilisierungssysteme von Beholder (max 800g) und Feyju (max 2Kg)

Wenn man schon so einen Qualitätswinzling wie die BMPCC hat und jemals aus der Hand damit gedreht hat, weiss zum einen, warum in Aftereffects oder DaVinci Stabilizer eingebaut sind und wünscht sich zum zweiten entweder einen Stativträger oder ein Gimbal-Stativ.

Bei mir ist es für die BMPCC dasBeholder Stativ geworden, denn sie sehen aufgeräumt aus und sind irgendwie haptisch und durchdacht. Ein paar Dinge habe ich sofort gelernt: Compatibilität zu BMPCC hin oder her, die Kamera ist grenzwertig auf dem Gimbal. Man kann zwar auch grössere Objektive montieren wie das Tamron etc., aber damit kommt das Gimbal nicht wirklich zurecht. Ich habe lediglich mit meinem russischen 12mm/2,0 und dem 10mm/1,8 ARRI-Objektiv sowie dem 8mm KOWA gute Erfahrungen gemacht. Aber das ist dann auch ausreichend, muss man sich halt drauf einstellen. Einen Haken sieht man hier im Bild schon: die BMPCC kann nicht so montiert werden, dass sie völlig austariert ist, was aber nötig wäre. Die Bohrungen lassen das nicht zu. So habe ich also rechts ein Gewicht addiert. Inzwischen habe ich mir als Zubehör von Beholder eine neue Kameraplatte besorgt, die jetzt auch passt und die Kamera richtig auwiegen lässt. Anmerkung zu der Stativplatte: es gibt auch Ausgleichsplatten inzwischen, sodass ich mit der Lumix TZ81 auf diesem Gimbal bestens arbeiten kann.

An den Kamera-Anschlüssen wird es extrem eng: ich möchte den HDMI-Anschluss & Stromanschluss herausführen. Letzteres ist nötig, weil einmal auf dem Gimbal montiert, ist die Batterie/SD-Card-Klappe unerreichbar, ohne alles zu demontieren. Der Platz für einen geraden Power-Stecker ist durch den Motor verstellt, also eine abgeschnittene Winkelstecker-Eigenbau-Konstruktion.

Dazu kommt die schon mal erwähnte Enge an den Anschlusssteckern. Ich muss ein Bandkabel für den HDMI-Anschluss verwenden, um die Gimbal-Bewegungsfreiheit zu gestatten. Diese Stecker sind breit und ich musste den Powerstecker leicht ansägen um beiden sicheren Platz zu gewähren.

Meine Kamera wird neben dem internen Akku von einem Akku in Montageschale am hinteren Gimbalarm betrieben. Vorteil: ich kann Akkus wechseln bei laufender Kamera, also Akkubetrieb praktisch unendlich. Der Akku, hier angebracht per 3D-gedruckter Klammer, beeinflusst die Funktionsweise des Gimbal nicht spürbar.

Diese von mir verwendeten Akkus lassen die Kamera in Record  ca. 60 Minuten durchgehend laufen. Die 3 Batterien im Griff für den Gimbal halten 2 Stunden und mehr.

Alles zusammen mit Kontrollmonitr ist das Ding noch gut zu tragen und zu navigieren.

Die BMPCC ist ja bekannt für einen jämmerlichen Tonteil. Daher versuchte ich es mit einem superleichten Mikro auf der Kamera, was jedoch den Gimbal wegen der Schwerpunktverlagerung verwirrte. Drehe ich mit Ton, läuft nebenher ein TASCAM Recorder. Und einen Remote habe ich mir auch noch eingebaut, dazu aber mehr im Remote-Teil meiner Beschreibungen.

So eine BMPCC & Objektiv kommt auf 800g, - mehr ist dem Beholder auch nicht zuzumuten. Eigentlich schade. Ich hätte gerne meine EOS 550D stabilisiert gesehen. Als mir eine SONY X70 zulief, die ihr gutes Kilogramm und die lange Bauweise einer Videokamera mitbrachte, war mein Jagdinstink geweckt: was gibt es dafür auf dem Markt? Feyju hat sich aufgemacht, ein reichlich geniales Gerät auf den Markt zu bringen, den Feyju Gimbal 2000.

Das gute Teil hat ein paar entscheidende Verbesserungen zum Beholder: deutlich stärkere Motoren und richtig Platz für lange Kameras. Die X70 passt gut drauf, - hinten geht es knapp zu, aber es kann anstandlos durchdrehen.

Das haben die Konstrukteure unter anderem damit geschafft, dass man das Gimbal in allen Achsen akurat justieren kann, - das dauert seine Zeit, aber dann ist alles perfekt. Das Feyju hat noch ein paar feine Features: es kann unendlich drehen, auch programmiert per App, die wiederum per BlueTooth verbindet.

Ausserdem gibt es verschiedene Modi per Joystick direkt am Griff: man kann z.B. aus einer senkrecht nach oben gerichteten Kamera mehrfach drehend bis senkrecht nach unten schwenken. 

Der in der Grundversion mitgelieferte Handgriff mit Elektronik und Akkus steuert über Kontakte den Gimbal. Meine ersten Drehstunden waren wirklich gut, traumhafte Bilder, ich habe mich gut angefreundet mit dem Feyju-Teil. Abends war dann mein rechter Arm recht müde: das Gespann bringt es auf gut 2 Kg & Tascam drangeschraubt, das läppert sich dann.

So gibt es ein weiteres Ergänzungsteil dazu, das zusammengeklappt geliefert wird und sich als eine ganz interessante Lösung entpuppt.

Mit eigener Elektronik und zwei Griffen und dazwischen vom Schwerpunkt sehr angenehm liegenden Gimbal mit Kamera kommt diese Ergänzung daher. Hier macht das Drehen richtig Spass, man ermüdet nicht so schnell und die Fahrten, Schwenks und Bewegungen sind butterweich. Und sollte man mal wo anecken oder zittern, fängt das die optische Stabilisierung der Kamera auf. 

Dank einer gängigen Schnellwechselplatte (identisch mit Manfrotto langer Platte 501)kommt auch mal schnell die EOS drauf mit dickem Objektiv drauf, - die Motoren sind sehr stark, - und absolut leise, da hatte ich meine Bedenken, aber nein, keinen Mucks machen die im Betrieb. Also auch eine Lösung zum nächtlichen fotografieren mit langen Belichtungszeiten. 

Eher erdgebunden kommt meine Kameraschiene daher. Die Firma IGUS stellt geniale Gleitsysteme her für verschiedene Zwecke, bei mir ist die Kameraschiene. Schiene &S Schlitten kann man aus einer grossen Palette aussuchen, bestellen und bei mir ist es die 2,5 Meter Version geworden. 

Auf dem Schlitten ist ein Stativkopf montiert. Der Schlitten wird durch einen Zahnriemen motorisch angetrieben, - diese Antriebssysteme sind Cent-Beträge, da sie aktuell viel in 3D-Druckern gebraucht werden.

Der 12V-Motor 2um/Min wird über einen Regler betrieben, - und ich habe einen 2. Motor mit 20um/Min, der schnell gewechselt werden kann. Damit habe ich Geschwindigkeiten im Bereich von 2 Stunden/2,5m bis 8 Sek/2,5 Meter zur Verfügung und alles zwischendrin. Aktuell baue ich gerade eine Endabschaltung ein, denn so Getriebemotoren sind manchmal recht heftig, wenn sie mal laufen....

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